Sonntag, 27. Dezember 2015

Neuseeland - Auckland und Coromandel (14.12. - 19.12)

Einen ersten Eindruck von Neuseeland haben wir schon im Anflug auf Auckland erhalten.



Eine Stunde später als geplant sind wir in Auckland gelandet. Die Imigration und der Zoll lief wiederum problemlos. Vielleicht auch deswegen, weil wir wirklich nur die erlaubten 50 Zigaretten pro Person mitführten. Erika wollte ja immer mehr mitnehmen. Da wir aber von den strengen Einreisebestimmungen der „Kiwis“ gehört haben, liessen wir es bleiben. Sobald wir dann das Flughafengebäude verlassen konnten war die erste Frage.... Wo darf man hier rauchen? Auf der Strasse gegenüber fanden wir ein Plätzchen.

Brrr.. aber was die hier an Temperaturen haben ist nicht was wir erwarteten. Dabei müsste jetzt doch Sommer sein in Neuseeland....

Der Super-Shuttle, der einem bis vor die angegebene Adresse bringt und den ich bereits vorreserviert hatte, wartete bereits auf uns. Bei unserer Airbnb Lokation angekommen, wurden wir herzlich von einer älteren Dame empfangen, welche uns gleich auf den Balkon zu einem Glas Wein und Käse einlud. Wir tratschten die ganze Zeit und vergassen völlig, dass wir eigentlich noch eine Wäsche machen wollten. Aber auch das lag noch drinnen und wir konnten endlich wieder mal unsere Sachen waschen. Das Zimmer lag übrigens im obersten Stock mit super Aussicht auf Auckland und den Hafen.

Ich habe hier gut geschlafen, auch wenn ich wieder mal eine richtige Decke brauchte. Es wurde empfindlich kühl in der Nacht. Ich hatte da so meine Vorahnungen...
Erika hat nur bis zum Morgengrauen gut geschlafen. Danach meinte sie das Telefon läuten gehört zu haben.... und das immer wieder und hat sich genervt, dass niemand ran ging.. und dass auch ihr Hund nicht bellte... Welches A.... ruft um diese Zeit immer wieder an und merkt nicht, dass er hier falsch ist.... Am Morgen stellte sich dann heraus, dass das Geläute die Rufe des Tui sind, eine Vogelart hier in Neuseeland.

Am Morgen wurden wir mit einem reichhaltigen Frühstück verköstigt, bevor es dann mit dem Uber-Taxi zum „Escape Campervans“ ging. Dort wartete schon eine ganze Heerschar auf ihren Campervan. Wir gesellten uns dazu und wurden schon alsbald in die Funktionen und Ausstattungen des Vans eingeführt. Zu unserem entsetzen verfügte dieser Van über keinen Kühlschrank und war auch etwas kleiner als die US-Version (Immerhin war eine gute Kühlbox mit dabei). Später stellten wir dann noch weitere Sachen fest, welche nicht so komfortabel waren wie in der Ami-Version. Das Einzige was hier besser ist, ist dass es hier Schiebetüren auf beide Seiten gibt. Ansonsten ist es eine ziemliche Rumpelkiste mit grausliger Federung und überhaupt keinem Durchzug. Kaum geht es etwas bergauf sind noch max 50km/h drinnen.

Wir hätten uns echt besser durch die Homepage lesen sollen. Wir waren aber so begeistert ab der US-Version, dass wir dachten, die bieten hier dasselbe. Heute wüsste ich welchen Van ich mieten würde – einen wo man auch drinnen stehen kann und eine kleine eingebaute Küche hat. Es gibt noch was zwischen unserem Van und einem Motorhome. Das wäre die optimale Lösung gewesen.

Aber was soll's, wir schickten uns in dieses Schicksal und wir werden auch die kommenden Wochen darin überstehen.

Beim Papierkram kam dann auch noch aus, dass ich nicht im Besitze eines Internationalen Führerscheines, resp. einer amtlichen Übersetzung bin. Auf unserem Führerschein ist nicht alles auf Englisch übersetzt und die Polizei hier akzeptiert diesen nicht vollumfänglich – was übrigens in den USA kein Problem war. Somit mussten wir erst noch ein Übersetzungsbüro aufsuchen, die uns eine beglaubigte, internationale Übersetzung lieferte. Das dauerte dann auch seine Zeit und wir gingen noch was kleines Essen und besorgten gleich mal etwas Wolle (Merino und Possum) für einen Beanie (Mütze) – ist ja leider nicht so warm hier. Endlich gegen Mitte Nachmittag konnten wir die Fahrt antreten. Das hiess, zuerst aus Auckland raus mit Ziel „Coromandel Halbinsel“ und dann einkaufen gehen. So fuhren wir die erste grosse Ladenkette „Countdown“ an und waren wieder mal etwas überfordert mit den grossen Gestellen und den langen Gängen. Bis wir unsere wenigen Sachen zusammen hatten, dauerte es ne ganze Weile. Für Erikas Medikamente haben wir dann auch gleich Eis besorgt, so dass wir wenigsten diese weiter kühlen konnten. - In der Zwischenzeit haben wir fest gestellt, dass die besseren Campgrounds immer über einen Kühlschrank mit Gefrierfach verfügen, so dass wir die Medis gut einlagern können und mit unserer Kühltasche die nächsten 12 bis 24h problemlos überbrücken können.

Unsere Fahrt ging weiter Richtung Coromandel und so gegen 19:00 Uhr haben wir dann einen Zeltplatz aufgesucht. Dieser lag etwas abgelegen in einer recht schönen Gartenanlage. Zudem verfügte dieser Platz über Dusche, WC, Küche, sowie BBQ-Grill und wie erwähnt Kühlschrank und Gefrierfach. Leider war hier Tisch mit Bank mangelware und wir nahmen vorlieb mit unseren mitgeführten Campingstühlen. Dummerweise haben wir es verpasst einen Tisch zum Van dazu zu mieten. Da wir beide keinen grossen Hunger hatten gab's einfach eine Fertigsuppe... und endlich wieder mal ein etwas besseres Brot (Baguette).



Wir waren zudem erstaunt wie lange es hier hell blieb und waren erfreut, dass wir bis gegen 21:00 Uhr den Abend „befrieren“ konnten. Danach kam unsere erste Nacht im Camper, wobei wir beide erstaunlich gut schliefen. In den nächsten Tagen haben wir uns dann schon wieder besser im Van eingelebt und die Sachen auch entsprechend verstaut. Das schwierigste waren unser grossen Koffer, die hier fast nirgends Platz haben, - wir dann aber doch eine gute Lösung fanden ohne diese immer wieder hervor zu grabschen oder die Betten zu beseitigen.

Die Nacht war kalt und wir haben uns wirklich gut eingekuschelt. Nach 9 Wochen Tropen sind uns die Temperaturen hier einfach zu kalt. Tagsüber hatten wir zu Beginn um die 15-20Grad. In der Nacht war es wahrscheinlich so um die 10Grad. An der Sonne ist es sehr heiss, aber meistens geht hier ein kühler Wind und sobald die Sonne weg ist, wird es merklich kalt. Brrrrrr....

Zu dem Zeltplatz gehörte auch noch ein Schmetterlingshaus, welches wir nach dem Frühstück anschauen gehen wollten. Aber als wir sahen, dass die für das kleinen Häuschen noch 10.- Franken Eintritt pro Person wollten, liessen wir es bleiben. Wir sind ja nicht die grossen Schmetterlingsliebhaber, es wäre aber sicher noch schön gewesen ein paar von denen zu sehen. So sind wir dann los gefahren und erkundeten die westliche Küstenstrasse der Halbinsel. 






Zwischendurch machten wir einen „kurzen“ Halt bei einem Wassergarten (Rapaura Watergardens). Wir merkten schon ziemlich bald, dass es hier um ziemlich viel „Hooommmmmm“ geht und viel spirituelles angesagt war. Trotzdem, der Park war sehr toll angelegt und wir genossen die Zeit hier rum zu spazieren.







Der Höhepunkt war eine kleiner Wasserfall, der einen ca. 30 minütigen Spaziergang erforderte. Nach diesem brauchten wir erst eine kleine Stärkung im lokalen Kaffee bevor wir weiter fuhren. Die Pizza war nicht sonderlich gut aber den Kaffee danach haben wir mit Hochgenuss getrunken. Endlich wieder mal einen guten Kaffee. Hoffentlich bleibt das nicht der Letzte....




Die Fahrt brachte weitere Eindrücke und wir erreichten schlussendlich am frühen Abend unseren Zeltplatz. Obwohl wir hier einen Tisch mit Bank hatten konnten wir diesen nicht benutzen. Das Wetter war schlechtund es windete ziemlich stark. Gut hatten Sie hier auch wieder eine Küche und einen Aufenthaltsraum mit Esstischen. So machten wir es uns dort bequem und assen wiederum was Kleines. Gegen den späteren Abend kam dann doch nochmals die Sonne raus und bescherte uns einen tollen Sonnenuntergang.





Am nächsten Morgen dasselbe Wetter – kühl und garstig, aber ohne Regen. Wir wollten heute mit der einzigen Schmalspur-Eisenbahn in Neuseeland fahren. Diese Bahn hat ein Einzelner seit den siebziger Jahren gebaut. Ursprünglich war er Künstler und hat Kermik-Kunst hergestellt. Um die Utensilien einfacher aus dem Berg zu beschaffen hat er sich eine Eisenbahn konstruiert. Mit der Zeit wurde diese immer länger und irgendwann hat er angefangen diese den Touristen zugänglich zu machen. Heute ist die Strecke rund 6km lang und führt durch einen Urwald zu einem Aussichtspunkt. Letztes Jahr haben sie scheinbar 1 Million Besucher gehabt. Das können wir uns gut vorstellen, denn wir haben uns gut unterhalten und die Reise den Hügel hinauf und runter war ein echtes Erlebnis. 







Zudem war die Aussicht auf dem Aussichtsturm „Eyefull-Tower“ richtig schön.






Am Nachmittag ging unsere Fahrt auf einer Schotterstrasse durch die Halbinsel hindurch zur Ostküste. Dabei machten wir noch einen kurzen Halt bei einem weiteren Wasserfall.





Danach wollten wir eigentlich noch an die Newchums Beach, welche uns empfohlen wurde und scheinbar in den Neunzigern als eine der 10 schönsten Strände der Welt auserkoren wurde. Aber als wir sahen wie lange wir hier noch laufen mussten und es doch schon gegen 4 war liessen wir es bleiben. Ja was will man denn an einer Beach...baden... und uns war mit dem vielen Wind und den kalten Wassertemperaturen echt nicht nach baden zumute.




Somit machten wir uns auf auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Die Suche gestaltete sich für diesmal etwas schwieriger. Wir wollten etwas abseits der Hauptachse übernachten, aber da war eigentlich nichts. Wir fanden zwar ein Plätzchen wo wir es uns schon fast gemütlich machten. Aber nach dem Abendessen, so gegen 19:00 Uhr, kam eine Frau und meinte, wir sollten hier besser nicht übernachten, da Campieren verboten sei und sie regelmässig Kontrollen machen. So sind wir dann halt doch wieder den ganzen Weg zurück und haben 30 Minuten später einen Zeltplatz in der nächst grösseren Ortschaft gefunden.

Am nächsten Tag wollten wir wieder einmal Reiten gehen. Für die Reservierung fuhren wir gleich zum Reitstall. Wir hatten Glück und sie boten am Nachmittag einen 2 stündigen Ritt an. Die Zeit dazwischen nutzten wir mit dem Buchen des Zeltplatzes an der „Hot Water Beach“ und einem kleinen Mittagessen, wo wir dann auch gleich für den nächsten Tag eine kleine Bootstour buchten. Danach ging es wieder zeitlich passend zurück zu unserem Reitstall wo unsere Pferde schon auf uns warteten. In der Zwischenzeit haben sich noch mehr Leute angemeldet, jedoch nur für einen stündigen Ausritt. So sind wir dann in einer kleinen Gruppe los getrottet und haben die anderen nach knapp einer Stunde verabschiedet. Das trennen der Pferdegruppe brachte einige Aufregung unter den Pferden mit sich, aber dies erledigte sich nach kurzer Zeit. So sind wir dann zu zweit mit unserer Begleitung weiter durch Feld, Wald, Wiese und Urwald geritten. Sie hat noch einen neuen Weg auskundschaften wollen und so sind wir mitten durch den dichten Urwald geritten.






Der Ausritt war wieder mal super, inklusive traben. Aber nach zwei Stunden waren wir beide froh endlich vom Pferd absteigen zu dürfen - Die Kondition lässt nach dem vielen Sonnenbaden zu wünschen übrig.....

Der Zeltplatz an diesem Abend lag in Gehdistanz zur Hot Water Beach. Dieser Strand ist berühmt für sein warmes Wasser 2 Stunden vor und nach Ebbe. Da braucht man nur an der richtigen Stelle ein Loch zu buddeln und es fliesst warmes Wasser rein. Das mussten wir natürlich auch probieren und haben uns dem Spass hin gegeben – wie zig andere auch :-)








Für den nächsten Morgen haben wir uns ja zu einer stündigen Bootstour eingeschrieben. Diese führte uns zur „Cathedral Cove“ einer berühmten Bucht mit einer kathedralförmigen Höhle, welche normalerweise nur mittels Wanderung erreicht werden kann. Wir nahmen den einfacheren Weg und liessen uns mit dem Boot chauffieren. Zudem sahen wir noch einige weitere Höhlen und Buchten in dieser Region, welche wir sonst nicht gesehen hätten.





Nach diesem Ausflug haben wir uns dann entschlossen die Halbinsel Coromandel zu verlassen und sind Richtung Rotorua gefahren. 



Rotorua ist für seine vielen heissen Quellen und einem immerwährenden Gestank nach Schwefel bekannt... mindestens mitten in der Stadt. Aber weiter in unserem nächsten Bericht..



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