Am Ausgang hat dann unser vorgebuchter Chauffeur schon gewartet und wir fuhren quer über die Insel zu unserem nächsten Destination namens Pemuteran. Die Fahrt dauerte gute viereinhalb Stunden. Der Verkehr hier auf Bali ist dermassen abartig. Da wird man von links und rechts überholt, auch wenn eigentlich kein Platz mehr ist und ohne Hupe geht schon gar nichts. Schneller als 40 oder 50 gibt's sowieso nicht und so brauchte es viel Geduld und Zeit.... Gut muss ich nicht selber fahren...
Auf der Fahrt quer durch die Insel besuchten wir dann auch noch eine Kaffee-Farm da uns der Fahrer spontan angefragt hat. Wir dachten eine kurze Pause würde sicher allen gut tun. Hier wird der Weltbekannte "Luwak"-Kaffee hergestellt. (Ich wusste auch nicht was das war...) Jedoch lernten wir dann an der Führung dass dabei die reifen Kaffeebohnen von den Luwaks (Musangs oder Schleichkatzen) gefressen und die unverdauten Bohnen dann wieder ausgeschieden werden. Die so erhaltenen Bohnen werden gewaschen und geröstet und sollen einen besseren Kaffee ergeben. Nun, ja, der Geschmack ist schon anders aber jetzt soooo extrem besser... (Wer es genau wissen will schaut auf Wikipedia).
Leider erst im Nachhinein haben wir dann gelesen wie die Luwaks grösstenteils gehalten werden und wir würden heute definitiv auf so eine Führung verzichten. Gut haben wir keinen Kaffee eingekauft.
Weiter ging unsere Fahrt den Berg hinauf an drei der 4 Inselseen vorbei. Das Wetter wurde immer schlechter und die Strasse immer enger. Kurz nach dem Eindunkeln haben wir es aber geschafft und wir erreichten unser Hotel, das Adi Assri Resort.
Wir bezogen unser Zimmer in einem Doppelbungalow. Wieder mit offener Dusche und WC. Das Zimmer war geräumig und der Balkon hatte ne schöne Aussicht auf den tollen Garten. Eigentlich ganz gemütlich, wenn nicht zu viele Mücken rum schwirrten und der Muezzin von der nahe gelegenen Moschee nicht 5 Mal am Tag die Gläubigen aufrufen würde. Das war dann ja noch zu verkraften bis dann eines Tages hinter dem Ressort eine buddhistische Beerdigung begann. Die kann zwischen 3 und 12 Tagen dauern und startet jeweils bei Tagesbeginn, 06:00 und endet spät abends zwischen 22:00 und 23:00 Uhr. Dazwischen wird ununterbrochen über Lautsprecher Betgesang in alle Himmelsrichtungen verteilt.. Am letzten Tag gibt's dann die auch bei uns bekannte TingelTangel Musik über 12 Stunden... Gut dauerte diese Beerdigung nur 3 Tage und nicht 12.. Phuuu.
Nach der
langen Reise meldete sich dann spät abends doch noch ein kleines
Hüngerchen bei mir. Erika war zu müde und genoss lieber noch einen
Kaffee auf der Terrasse bei einem Sudoku. So besuchte ich das
hoteleigene Restaurant und bestellte was Indonesisches. In solchen
Ländern gehe ich meist davon aus, dass die Küche das lokale Essen
besser zubereiten kann als unser europäisches Essen und in so einem
Hotel ist es ja eh meist schon an uns Europäer angepasst. Das Essen
war soweit ok.... und es hat seinen Zweck erfüllt. Danach war dann
bei uns schon bald Nachtruhe. Die Reise war trotz nur mit fahren
recht anstrengend.
Der
nächste Tag begrüsste uns wieder mal feucht fröhlich. Es goss
immer wieder wie aus Kübeln. Und das hielt den ganzen Tag an. Wir
liessen uns aber nicht vom Frühstück abhalten. Leider gab es hier
kein Buffet sondern nur ein a la carte Menü. Also bestellten wir
anhand der Karte inkl. dem obligaten Orangensaft. "Oh Sorry Mister,
wir haben keinen Orangensaft, nur Wassermelone und mixed Jus." Na dann
halt mixed Jus weil Melonensaft geht gar nicht. Was dann aber kam war
Wassermelone mit Honigmelone... !&%*#@§(/&
Erika
schimpfte zudem über den Toast. Kein Salz und nur ne Pampe.
Confiture nicht zu geniessen, Honig wurde zu 50/50 mit Wasser
verdünnt, Der Tee war durchsichtig und nur leicht gefärbtes
Wasser... hmmmm also alles in allem nicht geniessbar sondern nur
Zweck erfüllend.... ;-) Wenigstens war das Rührei resp. die
Eieromelette einigermassen geniessbar.
Danach
verkrochen wir uns wieder ins Bungi und versuchte die Zeit mit lesen
und spielen tot zu schlagen. Gegen Nachmittag lockerte sich das
Wetter auf und wir machten einen kleinen Spaziergang ins Zentrum des
kleinen Ortes Pemuteran. Hier gibt es keine Trottoires und so
liefen wir halb auf der Strasse und halb in der Wiese – je nachdem
was grad so an fahrbarem entgegen kam. Kurz vor Mitte des Dorfes
wurden wir jedoch jäh gestoppt. Der kleine Bach der normalerweise
unter der Strasse durchführt ist zu einem kleinen Fluss geworden und
hat die ganze Strasse überschwemmt. Die Autos und vor allem die
unzähligen Mofas fuhren ganz vorsichtig und wir haben mehr als
einmal beobachten können, dass die Mofas nach Durchquerung nicht
mehr sauber liefen und zuviel Wasser abbekommen hatten. Wir
beschlossen dann gleich bei einem Restaurant was kleines zu Essen und
zu trinken und dem Geschehen hier weiter zu zu gucken.
Nach dem
Essen machten wir uns wieder auf den kurzen Heimweg und schon fing es
wieder leicht an zu regnen. Kurz vor unserem Hotel sahen wir dann
eine Tauchschule und gingen mal fragen was uns ein Tauchgang kostet
und ob man auch Schnorcheln kann. Man konnte und die Preise waren ok.
Wir meldeten uns somit gleich für den nächsten Tag an – mit
Vorbehalt falls das Wetter weiterhin so schlecht bleibt.
Auf der
Strasse gegenüber sahen wir dann noch einen Massage-Salon, da es
wieder stärker anfing zu regnen beschlossen wir uns dort massieren
zu lassen. Die Massage war super und wir genossen die Stunde was uns
CHF 7.50 pro Person kostete. Sowieso sind hier die Lebenskosten (normalerweise) sehr gering. Jedoch waren wir hier Multimillionäre..
und ich hatte das erste mal in meinem Leben über eine Million in
meinen Händen...leider keine CHF sondern nur Indonesische Rupien.
So ging ich z.b. Mal beim Bankomaten so rasch 6,25 Millionen
abheben... (Musste aber dafür meine Karte 5 mal benutzen (Die
Bezugslimite war max 1,25Mio INR)) oder wir gönnten uns mal beide
für 2 Millionen ein Nachtessen – aber dazu später mehr...). Übrigens, 1 Mio Rupien sind ca. 75.- CHF
Nach der
Massage gingen wir dann wieder zurück ins Bungalow und genossen den
restlichen Abend.
Der
nächste Tag begann dann endlich mit Sonnenschein und wir machten uns
auf um 09:00 bei dem Tauchcenter zu sein. Von dort ging es dann erst
mit einer Rostlaube, sorry Kleinbus zum Hafen. Danach bestiegen wir
eines Ihrer gecharterten Boote und fuhren an die 40 Minuten zur
Menjangan Insel.
![]() |
Traditioneller Fischer auf der Fahrt nach Menjangan |
![]() |
Mit Helm als Sonnenschutz gehts aber auch...;-) |
Wir fuhren aber mit dem Boot an einen Stelle wo gar kein oder nur seeehr wenig Müll im Meer lag. Das tauchen wie auch das Schnorcheln war dann aber wunderschön und auch Erika genoss den Trip sichtlich. Beim Auftauchen landete ich dann dank der Strömung mitten im Müll und ich war froh dann wieder an Bord zu sein.
Für das Mittagessen und den zweiten Tauch-/Schnorchelgang fuhren wir weiter um die Insel. Auch dieser Platz war unter Wasser wieder super toll und wir genossen die Zeit im Wasser bevor es wieder nach Hause ging. Der Tag verging wie im Flug und wir mussten schon wieder ans Nachtessen denken. Diesmal liefen wir ins Zentrum und suchte uns dort ein Lokal wo wir uns verköstigten – für umgerechnet ungefähr CHF 15.- inkl. Getränke für uns beide.
Am
nächsten Tag hat es am Morgen wieder geregnet und wir liessen das
Schnorcheln/Tauchen bleiben. AM frühen Nachmittag bekam Erika einen
Hungerrast und wir gingen wir in unser Hotelrestaurant um was kleines
zu Essen. Leider gab es nichts entsprechendes für Erika und wir
bestellten ein Chnoblibrot (Obwohl nicht in der Karte vermerkt) und
ein ...ohh siehe da.... es gab Orangensaft auf der Karte.. einen
Orangensaft. Prompt kam der Saft und wir fragten uns beide, Warum
der nicht auch am morgen erhältlich sein soll??? Wir denken beide
dass von 80 Prozent der Hotelgäste diese einen Orangensaft
bevorzugen würden. Warum können die den nicht auch am Morgen....
Ich höre Euch schon... Bünzlige Schweizer.. Ja ihr habt ja sooo
recht... aber ich kann nun mal Melonensaft nicht ausstehen! Wenn es
wenigsten was anderes gegeben hätte wie Ananassaft oder so.
Ach und
übrigens das Chnoblibrot war eigentlich nicht essbar. Brot von
gestern oder vorgestern, trocken und hart und von Knoblauch keine
Rede. Hätte Erika nicht so einen Hungerrast gehabt, hätten wir wieder
mal ausgerufen, wie schon 2 mal hier. Ich glaub wir standen bereits
auf der schwarzen Liste, darum das Chnoblibrot??...
Anschliessend gingen wir zum lokalen Tauchcenter des Ressorts und fragten da mal
nach wegen dem Tauchen. Die Preise für Menjangan waren hier wie
erwartet höher, es gab auch kein Mittagessen, dafür konnte das Boot
direkt hier am Strand bestiegen werden. Sie machten mir aber ein
tolles Angebot für einen Tauchgang an diesem Nachmittag. Scheinbar
war Ihnen langweilig und sie hatten heute schon genug eingenommen. So
konnte ich für umgerechnet 23CHF einen Tauchgang inkl. allem
Material gleich hier, 5 Minuten weg mit dem Boot, bekommen. Das musste
natürlich ausgenutzt werden. Der Tauchgang war zuerst schockierend.
1m unter Wasser habe ich meinen Tauchpartner, der ca. 2m von mir weg
war nicht mehr gesehen. So trüber war das Wasser an der Oberfläche.
Nach ca. 5 m Tiefe hat sich die Sicht dann merklich verbessert und
wir hatten an die 10-15m Sichtweite. Der Tauchgang war super und hat
sich alleweil gelohnt.
Für den
nächsten Tag haben wir dann wieder mit unserem bewährten
Tauchcenter ausserhalb des Ressorts abgemacht. Die Sonne schien
wieder und wir freuten uns schon wieder auf 2 tolle
Schnorchel- und Tauchgänge. So war es denn auch. Mein erster Tauchgang
hatte ziemlich viel Strömung und wir sind sehr weit gekommen. Wir
haben fast ein viertel der kleinen Insel betaucht und eigentlich 3
Tauchplätze besucht. Mir hat es Spass gemacht, mein Tauchguide hatte
glaub etwas gemischte Gefühle. Gut waren wir nur zu zweit unterwegs
und wir beide hatten genug Erfahrung mit Strömung.
Der
zweite Tauchgang verlief dann wieder ruhiger aber nicht weniger
schön. Übrigens, Tauchen ist wie Sex... hab ich hier bestätigt
bekommen...
Und so
haben wir dann 2 weitere Tage mit tauchen und schnorcheln verbracht,
bevor es dann zu unserem nächsten Ressort ging. Glücklicherweise
konnte ich immer nur mit dem Tauchguide alleine tauchen, so dass ich jeweils
die maximale Zeit unter Wasser verbringen konnte. Leider hatten wir
kein Glück und unser vielgesuchtes Seepferdchen steht immer noch auf
der Liste unter der Rubrik „Möchte gerne sehen“.
Erika
hatte wieder mal Mühe mit was Essen finden. Hat dann aber mit
Chicken Satay mal was gefunden was sie besser mochte. Aber jeden Tag
Satay geht ja auch nicht. Aber was Ihre Verdauung anging, hielt es
sich sehr gut und wir hatten beide nur einmal für 2 Tage etwas mehr
Durchfall, aber immer noch so, dass wir uns allen Aktivitäten widmen
konnten.
Für
unseres nächstes Ressort in Ubud mitten auf Bali haben wir wieder
das Hoteltaxi genommen. Die Fahrt dorthin hat wieder um die 3,5
Stunden gedauert und führte uns wieder in die Berge. Zuerst hatten
wir aber das Glück noch beim vorbei fahren Affen beim baden im Meer
zu beobachten. Dabei sprangen sie „voller Freude“ ins Wasser und
taten es unseren Kindern gleich. Zudem machten wir mal Halt bei einem
Wasserfall, der aber weiter weg war als ich gedacht habe und so
brauchten wir doch ca. 15 Minuten bis wir unten am Fall angelangt
waren. Dabei kam dann noch eine Zahlstelle einige 100m bevor wir den
Wasserfall sehen konnten. Der „Eintritt“ kostete für uns beide
75Rappen. Wir überlegten kurz weil wir dachten für sowas noch
Eintritt bezahlen... aber wir sind jetzt schon 15 Minuten den Hang
hinunter gelaufen und zudem, was sind schon 75 Rappen für uns...
Auch die Indonesier haben gelernt und schlagen aus allem etwas
Profit...
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